Corona-Soforthilfeprogramm

Hallo Fans, wir wollen Euch auch mal einen kleinen Erfahrungsbericht mit Euch teilen.
Fast jeder hat ja derzeit mehr Zeit…daher hier mal eine fette Mail. Wir haben uns an die Regierung/den Bund/die Banken in der Hoffnung auf Antwort gewandt mit folgenden Worten:

Gern könnt ihr folgenden Bericht mit Resonanzen auch auf facebook verfolgen 😉 unter diesem externen Link hier auf unserer Facebook-Fanseite:

Sehr geehrter Herr …

Ich möchte mich Ihnen kurz vorstellen:

Ich bin Nils Roth, geb. am 05.11.1972 und bin Geschäftsführer 2er kleiner Firmen in Berlin. Zum einen betreiben wir seit 10 Jahren mit der Green Mango GmbH eine Karaokebar mit einer Grundfläche von 600m² und haben dort 15 pflichtversicherte Mitarbeiter, 10 weitere geringfügig Beschäftigte und 8 selbständige Kleinstunternehmer im Dienstleistungsvertragsverhältnis. Wir sind seit Jahren wirtschaftlich stabil und sind sehr angesehen in der Bevölkerung auf Grund unseres Angebotes, unserer Art der Bewirtschaftung (Familienbetrieb) und auf Grund unserer stetigen innovativen Ideen der Gestaltung der Freizeit vieler Menschen. Das Green Mango ist für Jung und Alt Anlaufstation – demnach auch für alle, die gern singen. Und wie heißt es so schön: „Wer singt, hat nichts böses im Blut“. Auch für die Kleinsten unter uns bieten wir Samstags an z.B. ihren Kindergeburtstag mit Freunden unter dem Motto „Singen durch Karaoke“ zu verbringen. Weiter kommen Gäste zu uns, um ihren Junggesellenabschied, die Hochzeit, den Geburtstag, ein Firmenevent, die Weihnachtsfeier oder auch nur so etwas zu feiern.
Für viele Schulen – nicht nur in Deutschland – sind wir Anlaufstation wenn es heißt, dass eine Abschlussabend einer Klassenfahrt, eine Schulstunde in Musik und Englisch (pädagogischer Wert) angedacht oder auch wenn ein Ausflug oder eine Schulfeier geplant ist.
Das Konzept ist derart gut entwickelt, dass wir seit vielen Jahren nur positive Bilanzen vorweisen können. Unser Umsatz im Jahr liegt bei ca. 1 Mio. Euro. Steuerschulden haben und hatten wir keine, aber werden ab jetzt eintreten, wenn wir „nicht mehr können“. Unsere vorsorglichen Rücklagen des Green Mango reichen für 1-2 Monate.
Unsere 2. Firma ist die GM-Karaokekiste UG. Sie staffiert in der Funktion insbesondere Veranstaltungen mit Karaoke aus. Diese finden seit längerem nicht statt.
Gegründet haben wir die Firma vor knapp 2 Jahren mit nur 2000 € Eigenkapital gegründet. Entstanden ist sie aus einer Idee heraus und unterscheidet sich im Konzept grundlegend von allen anderen Anbietern. Ich bin auch dort Geschäftsführer und trage die Verantwortung und bin in der Pflicht. Der Jahresumsatz ist stetig gewachsen und bereits jetzt bei knapp 100.000 € im Jahr. Einschließlich mir haben wir 4 geringfügig Beschäftigte und wollten jetzt auf Grund stetig steigenden Erfolges feste Arbeitsplätze anbieten. Jetzt stehen wir vor dem aus. Wir haben bisher das Geschäft so entwickelt, dass wir 2 Jahre lang ausschließlich investiert haben.

Nun, in dieser Situation jetzt jedoch stehen wir wie so viele andere vor einer so besonderen Situation, dass wir befürchten müssen trotz hoch angepriesener Soforthilfen unsere Geschäfte nicht wieder eröffnen zu können, weil es an Liquidität mangeln wird.

Die Ursache sind neben natürlich der Krise die hohen – zum Teil nicht erfüllbaren Hürden, welche sich uns stellen auf Soforthilfen zurückgreifen zu können.

Wir haben Kurzarbeitergeld für unsere Pflichtversicherten beantragt, haben die geringfügig Beschäftigten in unbezahlten Urlaub geschickt und haben für die Selbständigen natürlich keine Aufträge mehr. Wir wandten uns an unsere Hausbank. Diese jedoch sagte, wir können bei der Hausbank nur „normale Kredite“ mit normaler Unterlagenbeibringung beantragen. Demnach haben diese uns empfohlen sich an die Bürgschaftsbank Berlin, die KfW oder die IBB zu wenden. Diese jedoch sagen wiederum, dass man sich an die Hausbank wenden und die Mittel über diese beantragen soll. Es scheint niemand zuständig zu sein. Aber gut, wir haben uns dafür entschieden Anträge über die BBB, KfW und IBB zu stellen. Hier gehen wir ohne Vorkenntnisse und Vorerfahrung heran, da wir noch nie Hilfe oder Kredite benötigten und wollten. Wir wollten eigentlich schuldenfrei sein und bleiben.

Jetzt zum absoluten Kernproblem:

Folgende Unterlagen sollen beigebracht werden bei zugleich folgenden auftretenden Problemen:

• Kurze schriftliche Beschreibung der Auswirkungen der Pandemie auf Ihr Unternehmen (Können wir machen – ok)
• Jahresabschlüsse/Einnahmen-Überschuss-Rechnungen 2017 und 2018 (wir brauchen dafür unseren Steuerberater (kleine Kanzlei)– er kann uns die Unterlagen beibringen, aber nicht sofort – zu sehr überlastet, Mitarbeiter fast alle zu Hause)
• Betriebswirtschaftliche Auswertung 2019 (inkl. Summen- und Saldenliste) oder Jahresabschluss 2019 (wie oben)
• Kreditspiegel (Übersicht Zins- und Tilgungsbeträge bestehender Kredite) (Können wir machen – ok wir haben ja keine Kredite, nur Leasingverträge – ist aber wegen dem Rating nachteilig und ein Kredit daher unwahrscheinlich – so generell die Aussage unserer Hausbank)
• Ermittlung des Kreditbedarfs anhand einer Maßnahmen- und Liquiditätsplanung für die nächsten 12 Monate (das größte Problem – was ist das überhaupt, welche Form soll es haben und wer soll das überhaupt in die richtige Form bringen und wie bürokratisch soll das sein – gemessen daran nicht zu wissen, wann alles wieder normal wird und daran, was uns an Ergebnis in Sachen Entscheidung der Bank erwartet) Auch würde es bedeuten, dass so lange man ja noch den Verpflichtungen nachkommen kann ja keine Hilfe oder Kredite benötigt – so die Aussage der Bank…) Man soll dann beantragen, wenn man kein Geld mehr hat um den Verpflichtungen nachzukommen. Was ist das für Quatsch?
• Selbstauskunft (komplizierter geht das gar nicht…wenn Sie selbst nachsehen, weiss man bei mehreren Gesellschaftern gar nicht, wer was ausfüllen soll. Und hinzu kommt…was wenn man privat Finanzierungen hat bei nur 1600 € Netto ohne den jährlichen Gesellschafter(Gewinn)auszahlungen, die unregelmäßig in der Höhe und dem Verlauf sind).
• Vorschlag für den Eigenbeitrag des Gesellschafters (was ist das, was will man da wissen?)
Bei all diesen o.g. Forderungen möchte im Übrigen auch noch jede Institution, dass Nachweise erbracht werden, dass beim Finanzamt Stundungen zu Steuerlasten gestellt und Kurzarbeitergeld bereits beantragt wurden.
Und jetzt zum allergrößten Problem: Die Bank will Unterlagen eines jeden Gesellschafters haben. Einer davon jedoch ist in Vietnam, da er mehrere Firmenbeteiligungen hat. Er kann derzeit so gut wie keine Unterlagen beibringen. Er ist jetzt in allen Bereichen mit Problemen behaftet. Wie auch. Da hilft uns auch keine Generalvollmacht.
Jetzt der absolute Supergau: Wenn man wirklich Hilfen bekommen sollte, nachdem man alles geschafft hat, darf man auch noch zu guter Letzt persönlich als Gesellschafter und Geschäftsführer in Haftung treten.
Demnach nun die Fragen an Sie, bei denen wir uns wünschen würden, dass sie eine Antwort für uns haben:

• Warum ist das alles so?
• Warum schlägt selbst unser Steuerberater die Hände über den Kopf zusammen?
• Was hat es mit den Soforthilfen auf sich? Wer kann diese Bedingungen erfüllen?
• Braucht man dafür Beziehungen?
• Akzeptiert und riskiert der Staat wirklich so viele mögliche Pleiten bei solch Art der „Soforthilfen“ was in unserem Auge keine sein können?
• Kann man das nicht für alle erleichtern?
• Was können oder sollen wir jetzt tun? Sollten wir alle Mitarbeiter kündigen, um uns selbst zu schützen? Manche sind seit 10 Jahren bei uns beschäftigt. Unsere Mittel und Rücklagen reichen 1-2 Monate – danach fangen wir bei o,oo € oder bei Schulden wieder an.
• Wie können Sie ihren Teil dazu beitragen, dass das nicht so bleibt, sondern denjenigen, die wirklich Hilfe brauchen um nicht in Insolvenz zu gehen auch geholfen wird?
• Wie kann der kleine Unternehmer – ob Einzelunternehmer oder klein wie wir – auf die Hilfen unbürokratischer zurückgreifen?

Große Frage, die noch im Raum steht:
Was passiert mit den fälligen Mieten? Es scheint, als würde ein Vermieter einer von wenigen sein, der weiter verlustfrei seine Einnahmen generieren kann. Solidarisch muss man sich wohl anscheinend hier als Vermieter nicht verhalten, denn seine Argumentation ist eben die, dass er seine Kosten ja weiter bestreiten muss…aber müssen wir das nicht umso mehr? Wir haben bereits mit dem Vermieter Rücksprache gehalten. Er bietet uns an von der Netto-Kaltmiete im Monat 04 und 05 nur 50% zu zahlen, will die Rückstände bis zum Jahresende in „geeigneter“ Form zu 100% zurückerstattet bekommen. Es häufen sich daher die Probleme in der Zukunft. Die Verpflichtungen werden nur verlagert. Warum sollte man solch Angebot annehmen? Das ist kein Angebot. Wir wollten einen Tiefgaragenplatz von 4 angemieteten zurückgeben, da wir diesen nicht brauchen und Geld wo nur geht einsparen wollen. Seine Antwort dazu: wir können am 30.04. fristgerecht aus dem Vertrag raus. Es handelt sich im Übrigen um eine Tiefgarage, die völlig marode ist und nur 20% Auslastung hat. Wir haben auch mit dem Vermieter Rücksprache gehalten zu einem Lager (Für Möbel und Sperrgut etc.), was wir im Untergeschoss haben. Es ist kaputt, die Wände extrem feucht und Wasser dringt ein. Alles feucht. Seit 1 Jahr ist das Problem bekannt – bisher haben wir auf keinen Mietnachlass bestanden. Jetzt sprachen wir diesen intensiv an. Sein Kommentar dazu: Wir können ja das Lager problemlos zurückgeben. Das ist aber nicht unser Anliegen gewesen. Wir brauchen ja ein Lager. Wir wollen nur, dass nach 1 Jahr Wartezeit uns eine Lösung vorgeschlagen wird.

Nun zu unserer Idee und unserem geplanten Vorgehen:

Bei der Annahme, dass sich derzeit nichts ändern wird zu den angepriesenen „Soforthilfen“ und der Annahme eventuell keine Antwort von Ihnen zu erhalten werden wir folgende Maßnahmen treffen in der Hinsicht ihrer angepriesenen Soforthilfen:

Wir werden in jedem Fall bei der derzeitigen „Situation der Soforthilfeprogramme“ bis hin zur Entscheidung einer Bank uns „durchquälen“, denn wir wollen erfahren, wie weit wir kommen und welche Hürden sich uns stellen werden und was mit „Soforthilfe“ gemeint ist.
Wir werden über die sozialen Medien und die Presse unsere Erfahrungen mit anderen teilen. Wir wollen wie bestimmt sehr viele Betroffene auch erfahren, welche Erfahrung andere mit dem „Soforthilfeprogramm“ machen.
Wir wollen erfahren wer wie vom „Soforthilfeprogramm profitiert und wer man sein muss und was man beibringen muss um Soforthilfe zu erhalten, um Arbeitsplätze zu sichern und seine Idee weiter am Leben halten zu können.
Wir sind gespannt.
Wir würden uns riesig darüber freuen, wenn Sie uns nicht nur antworten würden, sondern wenn Sie mit Ihrem Engagement und Einfluss dazu beitragen könnten uns und allen wirklich mit der angepriesenen „Soforthilfe“ in Milliardenhöhe helfen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Nils Roth

Green Mango GmbH
Karaoke- und Erlebnisbar ( in Koop. Mit der GM-Karaokekiste UG)
Bülowstr. 56-57
10783 Berlin
Tel. 030-75 63 73 93 oder -94
Fax. 030-75 63 73 95
Sitz der Gesellschaft: Berlin
Geschäftführung: Nils Roth
Management/Orga: N.Roth, D.Andri, A.Schneider, B.Höllein
Amtsgericht Berlin Charlottenburg, HRB 125514
USt.-IdNr.: DE-270094593
www.greenmango24.de
www.facebook.com/Green.Mango.Karaokebar.Berlin
www.karaokekiste.de
https://www.facebook.com/karaokekiste/